Mittwoch, 30. Oktober 2013

Finito!

Das Projekt Walkwickeljacke habe ich inzwischen beendet und ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden:




Das Konzertoutfit steht - es hat sich zwischenzeitlich von schwarz-weiß auf nur schwarz reduziert, aber ich bin gar nicht böse darüber. Bei den Temperaturen ziehe ich ohnehin lieber einen Rolli als eine weiße Bluse drunter ;-)

Was das Ebook "Wickeljacke Desirée" von Toscaminni betrifft, komme ich zu folgendem Fazit:
  • Die Größentabelle ist nicht stimmig. Laut der sollte ich die Jacke in Gr. 44 nähen - eine Größe, die ich sonst nie trage, ich liege normalerweise bei 40/42. Das soll ja nichts heißen, Größen fallen unterschiedlich aus. Aber die erste Anprobe hat gezeigt, dass die Jacke tatsächlich viel zu weit werden würde. Ich habe sie dann nachträglich auf Taille gebracht und sie sitzt nun sehr gut. Ohne Schneiderpuppe und mit nur geringer Näherfahrung hätte das nicht so ohne Weiteres geklappt.
  • Den Schnitt an sich finde ich sehr schön, gerade die Princess-Teilungsnähte im Vorder- und Rückenteil lassen eine sehr schöne Silhouette entstehen. Insgesamt nun doch eher elegant als matronenhaft, wie ich finde.
  • Die Nähanleitung zum Schnitt ist sehr knapp gehalten, es sind kaum Bilder enthalten. Das finde ich sehr schade, denn der Schnitt ist ja nicht sooo kompliziert. Mit einem ausführlichen Ebook dazu wäre er sicher auch für Anfängerinnen sehr gut machbar. So muss ich Näh-Neulingen jedoch eher abraten.
Und was den Walk betrifft:
Es stimmt, dass er einfach zu verarbeiten ist. Die Kanten fransen nicht aus und müssen nicht extra versäubert werden, man kann die Jacke damit auch gut offenkantig arbeiten. Aber zumindest mein Walk hat so sehr gefusselt, dass mein Nähzimmer ausgesehen hat, als hätte sich darin ein Gorialla rasiert. Mit viel Fusselrollen- und Staubsaugereinsatz hat das aber nun auch ein Ende. Und die Jacke ist sicher nicht das letzte Walkteil, das ich mir genäht habe. Da gibt es noch sooooo viele schöne Schnittmuster ;-)

Freitag, 25. Oktober 2013

Walkjacke: Zwischenstand

So, hier hat sich wieder einiges getan: Mein Mann hat den richtigen Stoff ergattert (ein dreifach-kräftiges "Hipphipp-Hurra"), ich konnte schließlich auch die Kapuze zuschneiden und bin nun hier angelangt:
Das waren die Einzelteile nach dem Zuschnitt - links die Jacke, rechts die Kapuze:
Für die Verarbeitung der Princessnähte habe ich mich für folgende Methode entschieden: Im Hintergrund sieht man das fertige Rückenteil. Das kleine Foto rechts oben zeigt eine ungebügelte Naht (unten) und eine gebügelte (oben). Die Nähte tragen sehr auf und bilden dicke Wulste, ich habe sie also von der rechten Seite noch einmal links und rechts von der Naht abgesteppt und bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Das linke untere Bild zeigt die Naht von der rechten Seite, das rechte Bild die Jacke von der Innenseite - damit kann ich gut leben.
Dann erfolgte die erste Anprobe (mit einem von einem früheren Projekt geliehenen Bindegürtel). Was hier noch ganz harmlos aussieht...
offenbart sich hier als Problem: Wenn meine Püppi nicht heimlich eine Diät gemacht hat (und das kann ich mir eigentlich nicht vorstellen, das hätte sie mir erzählt), ist die Jacke VIEL zu weit. An den Seiten ist unglaublich viel Stoff über, so sackartig werde ich die Jacke nicht tragen können. Ich kann da links und rechts jeweils 5cm vom Vorder- und vom Rückenteil wegfalten. Da ich aber recht kräftige Oberarme habe und bei der Ärmelweite öfter mal Probleme habe, habe ich nicht die ganze Jacke verschmälert, sondern erst einmal die Ärmel eingenäht und die Ärmelnähte geschlossen.
Dann hat meine Püppi die Jacke mit der linken Stoffseite nach außen anprobiert und ich habe an den Seiten den überschüssigen Stoff abgesteckt. So sieht das von vorne aus...
 ...und so von hinten. Gefällt mir schon viel besser. Jetzt muss ich die Stoffwegnahme nur noch symmetrisch hinkriegen, dafür war heute keine Zeit mehr.
Wenn man sich noch die seitlich wegstehenden, abgesteckten "Flügel" im Hüftbereich wegdenkt, ist die Passform durchaus stimmig, denke ich.
Für die Kapuzennaht habe ich mir auch noch etwas überlegt: Da man die Naht auf der Innenseite deutlich sehen wird, habe ich sie unter einem Samtband versteckt:
Und ja, Walk ist leicht zu verarbeiten, weil er nicht ausfranst. ABER NIEMAND HAT MIR GESAGT, DASS DER SO FUSSELT!!!
In meinem Nähzimmer - und darüber hinaus - sieht es nun so aus, denn das Zeug verteilt sich in nullkommanichts im ganzen Haus:

Donnerstag, 24. Oktober 2013

Ich wusste es!

Es ist eine blöde Idee, wenn ein Ebook nicht klipp und klar angibt, wieviel Stoff man denn nun für ein Kleidungsstück braucht. Ich weiß nicht, wie ich das hingekriegt habe, aber ich habe mich um einen guten halben Meter verhauen, der mir nun fehlt - für die (ziemlich große) Kapuze hat es nicht mehr gereicht.
Dafür erfolgt jetzt der ultimative Test: Ich habe meinen Mann am Stoffgeschäft vorbeigeschickt, er soll mir noch 60cm von dem Stoff besorgen - ich bin gespannt, ob er das hinkriegt. Allein in einem Stoffgeschäft war der noch nie *grins*
Der Rest meiner zukünftigen Jacke ist aber schon zugeschnitten - ohne dass ich die Nahtzugaben bei den Princessnähten vergessen hätte - erstaunlich genug!

Mittwoch, 23. Oktober 2013

Wickeljacke Desirée - Das Schnittmuster

Am Anfang war der Frust - laut Maßtabelle soll ich die Jacke in Gr. 44 nähen, normalerweise trage ich 40-42. Alles Nachmessen half nichts - in Gr. 42 oder gar 40 passe ich hier wohl nicht.
Die Vernunft hat schließlich über die Eitelkeit gesiegt, das Schnittmuster wurde in Gr. 44 ausgedruckt und geklebt. Das mache ich übrigens immer so:
Damit ich beim Kleben die Passzeichen gut sehe, mache ich das an einer Glastüre oder einem Fenster, am besten bei Gegenlicht - klappt super ;-)

Dann begann das große Grübeln. Vorder- und Rückenteil sehen auf dem Schnittmusterbogen so aus:


Und bei den Pfeilen steht der Hinweis "Princessnaht hier durchschneiden und Nahtzugabe zugeben". Ich habe lange überlegt, wie ich das machen soll, wenn ich den Schnitt auf den Stoff auflege, dann erst alles auseinanderschneide - woher soll ich da bitte die Nahtzugabe nehmen?? Irgendwann kam mir die Erleuchtung: Man muss den Papierschnitt auseinanderschneiden und die Teile dann einzeln auflegen. So weit, so gut, aber das ergibt folgende Problematik:

Das ist das auseinandergeschnittene Vorderteil. Der Schnitt enthält schon eine Nahtzugabe von 1cm - finde ich grundsätzlich super! ABER: An der Princessnaht (und nur da!) muss man die Nahtzugabe selber zugeben - ich bin eine Kandidatin, die genau das wohl beim Zuschneiden übersehen wird - finde ich ehrlich gesagt unpraktisch!
Außerdem habe ich bei meiner verzweifelten Princessnaht-Recherche gelesen, dass so ein Schnitt mit eben diesen Nähten entweder matronenhaft oder elegant wirken kann - na danke auch, "matronenhaft" will ich ja eher nicht!

Neue Aufgabe

Wieder einmal steht hier eine größere nähtechnische Aufgabe an: Im November singe ich bei zwei Konzerten in zwei Kirchen. Kleiderordnung ist schwarz-weiß. Lediglich mit einer Bluse wird das sicherlich zu kalt, Pulli scheidet aus ästhetischen Erwägungen aus. Es muss also eine Jacke her. Mein Kleiderschrank ist zwar irgendwie schon voll, aber in schwarz habe ich keinen Blazer, sondern lediglich eine dicke Daunenjacke (zu sehr Michelinmännchen) oder eben Strickwesten in ganz dünn (zu kalt) oder ziemlich legerem Grobstrick (zu "casual").
Ich brauche also eine schwarze Jacke, die nicht zu dick ist, aber trotzdem einigermaßen warm hält. Als Material wünsche ich mir Wollwalk. Ein Schnittmuster habe ich auch schon gefunden: Wickeljacke "Desirée" von Toscaminni. Den Schnitt habe ich schon seit einiger Zeit auf dem Rechner, aber noch nie genäht. Jetzt habe ich ihn mir mal ausgedruckt - denn die Zeit drängt, das erste Konzert findet am 03. November statt.
Irgendwie kommt es mir schon seltsam vor, dass es zu der Jacke bzw. dem Schnitt nicht ansatzweise Berichte oder Bilder im Netz gibt, ich hoffe, das war kein Griff in's Klo...
Erste Enttäuschung: Der Stoffbedarf ist nicht im Ebook angegeben, den soll man anhand der Schnittteile selber ermitteln...
Dann geh ich halt mal kleben, ausschneiden und messen...

Mittwoch, 16. Oktober 2013

Getagged

...hat mich Nina alias ZwergnaseBär. Und da ich ihre Fragen wirklich gut finde, mach ich doch da glatt mit:

1. Lieber Tee oder Kaffee?
Ganz eindeutig Kaffee. Eine Tasse am Morgen und evtl. noch ein bis zwei weitere tagsüber. Ich weiß, der gemeine Kaffeejunkie wird darüber nur müde lächeln können, aber Tee trinke ich echt nur, wenn ich krank bin oder sonst aus irgendeinem Grund "muss".
 
2. Was backst oder kochst Du am Liebsten?
Hm, schwierig. Käsekuchen vielleicht, weil der nicht nur mir schmeckt, sondern auch meine Familie mir den praktisch "aus der Hand frisst". Ansonsten koche ich - vorzugsweise um diese Jahreszeit - gerne deftig, Schweinsbraten mit Knödeln etwa. Das gibt es zwar nicht allzu oft bei uns, aber die Kinder schwören, sie würden das am liebsten jeden Tag haben ;-)
 
3. Hattest Du als Kind ein Lieblingsstofftier und - wenn ja - hast Du es heute noch?
Nein und nein. Stofftiere waren nie mein Ding.
 
4. Bist Du ein Ordnungs-Mensch oder ein kleines Chaot?
Weder - noch. Es gibt Bereiche, in denen mir Ordnung sehr wichtig ist. Im Beruf zum Beispiel. Da kann ich Chaos nicht abhaben. Aber dann gibt es auch wieder (seeeeehr viiiiele....) Bereiche (v.a. im Haushalt...), da kann ich das Chaos sehr gut ignorieren - ein Putzteufel bin ich nämlich ganz und gar nicht. Früher oder später bekomme ich aber einen Rappel und muss von jetzt auf gleich und absolut sofort und unaufschiebbar - egal, was sonst anliegt - eine Großaktion mit Putzen, Auf- und Umräumen starten, damit ich mich wieder wohlfühle.

5. Hund oder Katze? Wen magst Du lieber?
In meiner Kindheit hatte ich einen Hund. Und jetzt bis vor ein paar Monaten zwei Katzen. Ich habe festgestellt, dass ich ganz eindeutig ein "Hundetyp" bin. Da ich aber momentan nicht die Zeit habe, mich so um einen Hund zu kümmern, wie ich es möchte und für notwendig erachte, werde ich mir in den nächsten zwei bis drei Jahrzehnten sicher keinen anschaffen. 
 
6. Lieber gehäkelt oder gestrickt?
Gestrickt.
 
7. Von wem hast Du Deine Handarbeitsleidenschaft "geerbt"?
Mama und Oma.
 
8. Was war das erste, das Du FREIWILLIG (nicht, was Du in der Schule gegebenenfalls machen musstest) gehandarbeitet hast?
Ab dem Moment, als ich stricken konnte, habe ich mir - mit ungefähr 10 Jahren - einige Pullover gestrickt.
 
9. Hast Du Deinen Traumberuf erlernt bzw. übst Du Deinen Traumjob aus?
Wenn man meiner Mutter glauben darf (und ich glaube, das darf man), wusste ich schon mit 4 Jahren, was ich werden wollte. Das hat sich nie geändert, ich bin es geworden und finde tatsächlich, dass ich meinen Traumjob ausübe.

10. Hast Du immer etwas zu Handarbeiten bei Dir?
Nein. Am liebsten nähe ich ja, da ist das mit dem "immer-dabei-Haben" nicht so gut machbar. Ich häkle und stricke zuweilen auch, da liegt das Zeug dann aber auch mal länger rum und unterwegs habe ich nur ganz ausnahmsweise etwas dabei.

Ich weiß, ich sollte mir jetzt auch gute Fragen ausdenken und ein paar Leute taggen, aber dafür fehlt mir im Augenblick gerade Zeit und Kreativität. Vielleicht ergibt es sich aber in den nächsten Tagen noch ;-)

Sonntag, 13. Oktober 2013

Schnelle Hose

Aus einem gut abgelagerten Trigema-Stoff habe ich mir probehalber eine Schnelle Hose von allerlieblichst genäht.
Ich liiiiiiebe breite Bündchen zum Umschlagen und überhaupt werde ich noch ganz viele solcher Hosen zum Rumlümmeln und als Schlafanzughosen nähen. Die Beine hatten mir etwas zu viel "Schlag", also habe ich da an Weite etwas weggenommen. Und nun sitzt die Hose super und ist genauso geworden, wie ich sie mag. Jetzt werde ich wohl noch einen schönen Nicki für einen Hausanzug brauchen ;-)


Freitag, 4. Oktober 2013

Paris, mon amour!

Das ist das Motto der ersten AllesDrin, die ich für mich selbst genäht habe. Begeistert von dem Schnitt bin ich ja schon, seit ich für meine Große ein Exemplar als Ostergeschenk genäht habe. Sie nutzt die Tasche sehr gerne für den Sport in der Schule und im Verein, denn sie bietet ausreichend Platz für Turnzeug und Getränk, ohne dass man mit einer überdimensionierten Sporttasche rumlaufen muss. Und auch zum Shoppen ist die Tasche gerade richtig. Also habe ich auch für mich die kleine Variante mit Boden und Reißverschluss gewählt:

Die Tasche hat ein umfangreiches Innenleben bekommen: Die im Schnittmuster vorgesehenen Innentaschen auf der einen Seite...

 ...sowie eine zusätzliche Reißverschlusstasche auf der anderen Seite.
Für den Kleinkram, der öfter mal von einer Tasche in eine andere umziehen muss, habe ich noch eine Reißverschlusstasche genäht.
Und da ich es bei Taschen ab einer gewissen Größe nicht mag, wenn sie allzu schlabbrig sind, habe ich meine ganz eigene Methode entwickelt, ihr einen vernünftigen Stand zu verleihen. Der Außenstoff wird mit günstigem Volumenvlies (etwa 0,5-1cm dick und aus Polyester) gedoppelt. Vor dem Zusammennähen wird der "volumisierte" Außenstoff von der Stoffseite her kräftig und mit viel Dampf gebügelt. Dabei schmilzt das Volumenvlies etwas und wird dabei dünner, aber von der Struktur her fester. Und dann ist die Tasche genau so, wie ich sie mag. Sie steht auf dem Foto oben ganz ohne Inhalt und sonstige Stützen, ohne dabei aber auch zu sperrig und schwer zu sein.