Dienstag, 31. Dezember 2013

Lekala - WIP (Teil 2)

Die heikelste Phase - der Ausschnitt


Wenn alles hübsch ausgeschnitten ist, werden zuerst einmal ganz unspektakulär die Schulternähte geschlossen. Das mache ich mit der Ovi:



Und wenn man das Zwischenergebnis über die Püppi schmeißt, sieht es schon fast aus wie ein Shirt mit V-Ausschnitt.
Um letzteren wollen wir uns jetzt kümmern und ich finde, mit diesem Arbeitsschritt steht und fällt das Projekt. Der Schnitt sieht ja weder gedoppelte Schnittteile noch Belege vor, man muss die Ausschnittkante also so versäubert bekommen, dass sich nichts wellt und trotz allem alles sauber aussieht.

Dazu wird zuerst einmal die gesamte Ausschnittkante zweimal je 1/2 cm nach innen umgeschlagen:


Alles gut mit Stecknadeln fixieren und dann gaaanz sorgfältig mit ordentlich Dampf bügeln:
Hier zählt ganz klar die Devise: Gut gebügelt ist halb genäht! Aber Vorsicht: Auf gar keinen Fall darf man den Ausschnitt beim Bügeln dehnen! Die Ausschnittrundung muss ganz glatt und ungedehnt auf dem Bügelbrett liegen, sonst wellt sich der Ausschnitt hinterher!

Ich steppe den Ausschnitt nun mit meiner neuen Freundin, der Covermaschine ab. Mit einer normalen Nähmaschine und Zwillingsnadeln sollte das auch funktionieren, hat mich aber immer in den Wahnsinn getrieben - vor allem, wenn der Stoff so flutschig ist wie dieser hier. Da ich Angst habe, dass sich der Ausschnitt hinterher trotz aller Bemühungen meinerseits, nicht am Stoff zu ziehen, wellen könnte, stelle ich das Differential etwas auf unter 1, so wird der Stoff tendenziell etwas zusammengezogen beim Nähen. Das sollte man aber unbedingt vorher auf einem Stoffrestchen ausprobieren, damit man am Ende nicht ungewollt einen gerüschten Ausschnitt erhält!

Ich bin sehr erleichtert, dieser Arbeitsschritt hat geklappt, die Ausschnittnaht sieht sauber und ordentlich aus und vor allem: sie steht nicht ab! Juhuuu!
Beim nächsten Mal nähen wir das Shirt dann fertig, oder, m hoch drei?

Sonntag, 29. Dezember 2013

Lekala - WIP (Teil 1)

Wie komme ich an mein individualisiertes Schnittmuster?

Gar so viele Rufe nach einem WIP habe ich ja nicht vernommen. Aber, liebe m hoch drei, dann knipse ich für dich ganz allein mit ;-)  Obwohl ich glaube, dass du das locker selber hinkriegst, so tolle Sachen wie auf deinem Blog zu sehen sind!

Am Anfang war das Schnittmuster. Hier kommt man zum Gratisschnitt mit der Nummer 8004 von Lekala.
Achtet unbedingt darauf, die richtige Maßeinheit einzustellen (oberer roter Kreis, "cm" auswählen).

Wer mag, kann das Schnittmuster auch inklusive Nahtzugaben bestellen, dazu im zweiten Kreis "Yes" anklicken. Ich mag das nicht und habe die Standardeinstellung "No" übernommen.

Als nächstes gibt man seine Körpergröße in Zentimetern ein.
Wenn man eine voreingestellte Größe (hier: EU / Gr. 40) anklickt, füllen sich die  Felder mit den Körpermaßen selbsttätig mit den für die Größe vorgesehenen Normmaßen. Diese Maße kann man jetzt aber an seine eigene Figur anpassen. Welche Figur entspricht schon der Norm?
Jetzt heißt es also: persönliche Daten eingeben, Schnitt bestellen und auf die Lieferung warten. Normalerweise hat man die pdf-Datei mit dem individuellen Schnittmuster in wenigen Stunden auf dem Rechner.

Dann geht's ans Zusammenkleben und Ausschneiden des Schnittmusters. Das sind meine höchstpersönlichen Schnittteile für mein maßgeschneidertes Shirt:


Ab damit auf den dafür vorgesehenen Stoff. Die Ärmel und die beiden Vorderteile schneide ich zweimal gegengleichzu, am besten geht das im Stoffbruch.
Für die Ärmel zeichne ich eine 3cm breite Saumzugabe mit Schneiderkreide an, die Nahtzugabe an den übrigen Kanten beträgt 1cm. Diese zeichne ich mir nicht extra an, das mache ich nach Augenmaß.

Markierungen wie hier die Falten des oberen Vorderteils übernehme ich mit kleinen "Knipsern" mit der Schere.
Da ich den Stoff nun schon im Stoffbruch liegen habe, falte ich das Schnittteil für das untere Vorderteil mittig, lege es auf und schneide das Teil zu. Da mir das Shirt etwas kurz erscheint, gebe ich hier eine 5cm breite Saumzugabe, die ich sicherheitshalber wieder anzeichne. Ebenso verfahre ich mit dem Rückenteil.
Und das sind meine fertig zugeschnittenen Shirt-Einzelteile:


Samstag, 28. Dezember 2013

Lekala, die Erste - WIP gefällig?

Ich liebäugle ja schon länger mit Lekala-Schnittmustern, die man an seine eigenen Körpermaßen konzipiert bestellen kann. Jetzt habe ich mich einfach mal an einen Gratisschnitt herangetraut und möchte meine Erfahrungen mit euch teilen.
Zuerst einmal das Ergebnis:

Bisher habe ich meinen Rock von meinem Lieblingsoutfit  ganz langweilig mit schwarzem Rolli getragen, da musste eh was Vernünftiges her. Und bei Stoff & Stil hatte ich erst kürzlich schwarzen Viskose-Jersey bestellt, der eigentich für ein anderes Shirt vorgesehen war. Der musste jetzt für ein Probeshirt dran glauben, wo er schon mal gewaschen zur Verarbeitung bereitlag.
Den Schnitt für das Shirt habe ich hier geordert und innerhalb von 1-2 Stunden war der Schnitt auf dem Rechner. Also flugs ausgedruckt, geklebt und den Papierschnitt ausgeschnitten, auf den vorgesehenen Stoff aufgelegt, nach Augenmaß Vorder- und Rückenteil um ein paar Zentimeter verlängert und zugeschnitten.
Die Ausschnittkanten haben mir ein wenig Angst gemacht, denn da ist kein Beleg dran und ich hatte Angst, die werden mir zu wellig. Also habe ich ein schmales Gummiband mit eingenäht, das ich leicht gedehnt habe. Genäht habe ich die Ausschnittkante mit meinem neuen Schätzchen und ich finde, sie sieht sehr professionell aus.

Beim nächsten Mal versuche ich, das Gummiband wegzulassen und mit dem Differential ein Wellen des Ausschnitts zu verhinden.
Eine bebilderte Nähanleitung gibt es bei Lekala übrigens nicht, die einzelnen Arbeitsschritte sind in Textform auf Englisch beschrieben. Ein Blick auf die technische Zeichnung hätte evtl. trotzdem verhindert, dass ich die Brustfalten in die falsche Richtung lege... Muss ich mir merken für das nächste Shirt!
So, und nun bin ich gespannt, wie euch das Shirt gefällt. Und wenn ihr Lust habt, kann ich gerne beim nächsten Shirt (roter Viscosejersey liegt schon bereit!) mitknipsen und euch in einem kleinen WIP zeigen, wie ich mit Overlock, Covermaschine und meiner Nähmaschine ein weiteres maßgeschneidertes Shirt zaubere.


Dienstag, 17. Dezember 2013

Vorweihnachtswahnsinn

Wie bekommt ihr das eigentlich hin mit der besinnlichen Vorweihnachtszeit? Ich komme gerade kaum zu etwas, denn ständig kommt ein anderer "besinnlicher" Termin dazwischen. In einem 6-Personen-Haushalt kann offensichtlich per se die Vorweihnachtszeit nur in Turbostress ausarten. Ich zumindest hab grad keinen Plan, wie ich das im nächsten Jahr anders organisieren soll - aber so etwas wie heuer brauche ich gewiss auch nicht mehr.
  • Der ältere Sohn spielt Fußball. Natürlich gibt es da sowohl eine Vereins-Weihnachtsfeier als auch eine mannschaftsinterne Feier. Gewichtelt wird natürlich auch...
  • Die Tochter turnt. Also: Weihnachtsfeier im Turnverein. Außerdem gibt es das weihnachtliche Schauturnen - mit viiiieln Extra-Proben! Und sie ministriert. Also: Weihnachtsfeier mit der Ministrantengruppe. Wichtelgeschenke nicht vergessen! Und dazu wird noch in der Schule klassenintern gewichtelt. Natürlich soll ich beim Schauturnen zuschauen, geht aber nicht, dann da ist die Weihnachtsfeier in der Firma meines Mannes, siehe weiter unten. Enttäuschung bei meiner Tochter, Stress und Frust und vor allem Mitleid (mit meiner Tochter UND mit mir!) bei mir.
  • Der kleine Sohn ist in der Musikschule. Da gibt es - richtig! - eine Weihnachtsfeier. Und ja, da wird gewichtelt. Und dass man für so eine Weihnachtsfeier zu zahlreichen Extraproben fahren muss, ist ja klar. Und dass ich zur Weihnachtsfeier kommen soll, ist auch klar. Egal, dass sich alles krumm und schief anhört - trotz der vielen Proben. Und egal auch, dass ich dafür meine heißgeliebte Chorprobe - einer von ganz wenigen Lichtblicken im Vorweihnachtsalltag - verpasse.
  • Gott sei Dank ist die Jüngste noch zu keiner Weihnachtsfeier eingeladen. Reicht eh schon, dass ich sie zu den ständigen Fahrten zu irgendwelchen Extraproben immer mitschleppen muss.
  • Mein Mann hat Weihnachtsfeier in der Firma. Ich kenne dort niemanden, muss aber in meiner Funktion als Chef-Gattin als "dekoratives Element" dabeisitzen, bis die Letzten um zwei Uhr früh das Lokal verlassen. Natürlich stehen meine Kinder am nächsten Tag um 6 Uhr früh auf...
  • Ach ja, im Kindergarten gibt es auch eine Weihnachtsfeier. Dafür macht der schon mittags zu, ich muss meine Kinder irgendwie anderweitig unterbringen, denn ich muss an dem Tag arbeiten. Zumindest schaffe ich es zur Weihnachtsfeier. Dafür kann ich aber nicht zur Weihnachtsfeier bei mir in der Arbeit gehen, die findet nämlich zeitgleich statt.
  • Und eigentlich muss ich ja dringend Weihnachtsgeschenke besorgen, für Eltern, Schwiegereltern, meine Schwester, meinen Bruder, meine Schwägerin, zwei Neffen, eine Nichte, insgesamt drei Patenkinder, ein paar Nachbarskinder und ein paar ganz liebe Menschen, die mir auch sehr wichtig sind. Ach ja, mein Mann und meine Kinder hätten sicher auch gerne Weihnachtsgeschenke. Und grad, wenn ich glaube, ich hätte alles beisammen oder zumindest die richtigen Ideen, kommt OmaI/OmaII/Tante/Onkel mit der Frage: "Womit könnte ich denn *** (Name eines meiner Kinder, meist gleich alle vier zusammen) eine Freude machen? Oder besorgst du etwas, das ich dann schenken kann?"
  • Das Plätzchenbacken mustte sich heuer schweren Herzens ausfallen lassen. Das dafür eingeplante Wochenende habe ich übelst erkältet im Bett verbracht. Und ich finde ansonsten einfach keine Zeit dafür.
Und bei euch so?

Ich habe heute trotz allem 10 Minuten an der Nähmaschine verbracht - für das Wichtelgeschenk, das meine Tochter für das klasseninterne Wichteln braucht. Gewünscht war eine Handy-Ladestation in Grüntönen:

Mittwoch, 4. Dezember 2013

Schön langsam...

...lernen wir uns kennen, meine neue Mitarbeiterin und ich ;-)
Manchmal bringt sie mich aber noch ganz schön zur Verzweiflung, denn die Lady lässt oft ohne Vorwarnung und ohne dass es einen für mich erkennbaren Grund gibt, massenweise Stiche aus :(
Um die Diva besser kennen zu lernen, mache ich mich gerade über die vielen, vielen Jerseys in meinem Stoffschrank her und versuche Unterwäsche für die beiden Kleinen zu kreieren - wenn's schief geht, ist dann zumindest nicht gleich allzu viel Stoff ruiniert ;-)

  
Den Rest kann ich grad nicht fotografieren, der wird schon begeistert getragen. Und langsam kristallisiert sich für mich so eine "Lieblingsvariante" für Ausschnitte und Saumabschlüsse heraus. Noch ein, zwei Stapel Unterwäsche und ich kann's ;-)